Science-Fiction Geschichten

SciFi | Planetensäge | B.050

Planetensäge # Kapitel 4 - Das ist alles, was ich für Sie tun kann!

Èin bizarrer Anblick´ dachte Watze: Immer wieder: `Die zweite Geburt eines Planeten. Wie im Anfang ´, so auch hier aus einer glühenden Wolke aus Magma und Energie. Wie im Anfang schwebten die beiden Planetenhälften ruhig im Raum; dazwischen die Asche - einem Kunstwerk gleich.`

Mittlerweile hatte sich die Energiescheibe erheblich verkleinert, das gelbe Band, das die Planetenfräse mit der Sonne verband wurde dünner, schmäler und brach schließlich ganz zusammen. etwas flackern noch, dann löste sich auch die Planetenfräse in Nichts auf.

Die beiden Planetenhälften würden noch einige Stunden an ihrer jetzigen Stelle verharren und dann von zwei Raum-Lokomotiven  mit ihrer plumpen, stieren Kraft an die andere Seite des Sonnensystems gebracht werden. Dorthin, wo all die anderen Planetenhälften auf ihre Abholung durch die Meister des Lichts [durch die Meister der Leere] warteten.

Mit ihren bizarren, gewaltigen, planetengroßen Raumschiffen würden die Meister der Leere wie immer pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt am Galaktischen Rand erscheinen, die Planetenhälften ins Schlepptau nehmen, und in einer grotesken Prozession in den Tiefen des interstellaren Raumes verschwinden.

Was auch immer sie mit den tausenden Planetenhälften, die sie im Laufe der letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte erworben und aus der Milchstraße fortgeschleppt hatten, anfangen mochten. Wo immer und zu welchem Zweck diese verwendet und genutzt werden mochten.

Watzke wusste, dass das Feuerwerk am Firmament von Emtaya 4 aus von Kimya wie immer beobachtet worden war. Kimya, der nie, keinen Tag, keine Stunde, ihre brennende Sehnsucht nach den Geheimnissen des Alls abhanden gekommen war. Seit dem Tag, an dem sie Kimya in diesem einen, rätselhaften Wrack am Rand der galaktischen Leere gefunden hatten. Watzke war dabei gewesen und hatte es geschafft, die Lebenserhaltungssystem dieser unbekannten Technik wieder zu aktivieren.

Kimya würde am Abend die immer gleichen Fragen stellen. Und er würde Kimya die immer gleichen Antworten geben: "Ich weiß es nicht. Wir wissen es nicht. Keiner weiß es." Dann würde Watzke, wie schon so oft, hinzusetzen: "Jedenfalls: Für den Galaktischen Rat ist es wohl ein einträgliches Geschäft." Watzkes Gedanken wurden jäh unterbrochen:

"Transformation beendet!" bestätigte der Computer, was eh klar war. Watzke gab dem Computer einen kurzen Befehl, und aus einem Ausgabeschacht der Konsole fuhr summend ein klobiger Stick heraus.

Er reichte ihn dem M´tiri. Dieser nahm den Stick und schaute ihn fragend an. "das ist ein 3D-Molekular-Scan des Planeten vor der Halbierung: So können Sie und ihr Volk virtuell immer auf den Planeten zurückkehren. Oder - wenn Ihre Nachkommen einmal sehr viel Geld haben, selbst eine planetare Transformation in Auftrag geben, und eine exakte Kopie Ihres Planeten wieder erstehen lassen."

Der M´Tiri zögerte. - "Nein, es ist nichts Illegales!" beruhigte Watzke den M´Tiri, dessen Gedanken er zu erraten meinte: "Das ist eine Standard-Prozedur, und die 3D-Molekularscans sind öffentlich in den planetarisch-galaktischen Sternenbibliothek zugänglich. Es ist gesetzeskonform, wenn ich Ihnen das gebe." sagte Watzke. Und fügte leise hinzu: "Das ist alles, was ich für Sie tun kann!"

Der M´Tiri nahm den Stick an sich, verbeugte sich vor Watzke und ging ein paar Schritte in Richtung Ausgang. Dann blieb er stehen, zuckte und schüttelte sich: Der M´tiri weinte.

Ích hab noch nie eine Echse weinen sehen!´ dachte Watzke.

 

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